Deeper Learning

In der Kultur der Digitalität ist das Bedürfnis nach tieferem Lernen von größter Bedeutung. Die Erwartungen an junge Menschen werden immer höher, die Welt wird immer komplexer und schneller. Deeper Learning ist ein Konzept, das besagt, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur Fakten lernen; es umfasst vielmehr eine Reihe von Fähigkeiten und Kompetenzen, die weit über das reine Wissen hinausgehen. Dazu gehören kritisches Denken, Kreativität, Kokonstruktion, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. Diese Fähigkeiten sind entscheidend für den Erfolg in der heutigen Welt. In den letzten Jahren haben immer mehr Schulen dieses Konzept übernommen und versuchen, ihren Schülerinnen und Schülern tiefergehendes Lernen zu ermöglichen.

 

Warum ist Deeper Learning so wichtig?

 

Es gibt viele Gründe, warum Deeper Learning so wichtig ist. Zunächst einmal ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, ihr fachliches Wissen auf vielfältige Weise anzuwenden. Sie lernen nicht nur Fakten auswendig, sondern können dieses Wissen auch auf komplexere Aufgaben anwenden und Problemlösungen erarbeiten.

Darüber hinaus fördert Deeper Learning auch die fachübergreifenden Kompetenzen wie die Reflexionsfähigkeit und Selbsteinschätzung sowie soziale und emotionale Entwicklung von jungen Menschen. Durch das Lösen von Problemen in Gruppen lernen Schülerinnen und Schüler, wie sie mit anderen zusammenarbeiten und eigene Projekte selbstgesteuert zum Gelingen führen. All diese Fähigkeiten sind entscheidend für den Erfolg in der heutigen Arbeitswelt.

Sliwka A., Klopsch B. (2022). Deeper Learning in der Schule. Beltz.

 

 

 

Schließlich hilft Deeper Learning Schülern dabei, ihre Persönlichkeit und ihr Selbstvertrauen sowie Selbstwirksamkeit zu entwickeln. Durch das Lösen komplexer Probleme lernen Schülerinnen und Schüler ihre Stärken, Potentiale und Entwicklungsmöglichkeiten kennen. Sie lernen auch, dass Fehler zu jedem Lernprozess gehören und dass man aus ihnen lernen kann. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass Schüler selbstbewusster und resilienter werden.

 

Insgesamt ist Deeper Learning ein Konzept, das sehr vielversprechend ist. Es fördert nicht nur die akademische Entwicklung von Schülern, sondern auch ihre soziale-emotionale und persönliche Entwicklung.

 

Das Drei Phasenmodell des Deeper Learning

 

Das Drei-Phasen-Modell des tieferen Lernens von Sliwka und Klopsch ist ein sehr hilfreicher Rahmen, der Schulen dabei helfen soll, ihren Unterricht so auszugestalten, dass er Schülerinnen und Schülern tiefergehendes Lernen ermöglicht und dabei deren Interessen und Bedürfnisse berücksichtigt.

 

Dieses Modell basiert auf der Annahme, dass tiefes Lernen nur möglich ist, wenn Schülerinnen und Schüler in der Lage sind Wissen zu erwerben, zu verarbeiten und in komplexen Situationen anzuwenden. Um dies zu erreichen, müssen sie in der Lage sein kognitive, metakognitive und sozial-emotionale Fähigkeiten zu entwickeln und einzusetzen.

 

„Alles Denken ist Zurechtmachen.“

Christian Morgenstern

 

 

Das Drei-Phasen-Modell des Deeper Learning von Sliwka und Klopsch besagt, dass Schüler zunächst eine Basisphase der Instruktion und Aneignung durchlaufen, in der grundlegendes fachliches Wissensfundament und zentrale fachliche Konzepte erarbeitet werden. Ziel dieser Phase ist es, dass die Lernenden mit diesem Wissen kreativ umgehen.

 

„Lernen ist kein Zuschauersport.“

Andreas Müller

 

 

Anschließend erfolgt die zweite Phase der Ko-Konstruktion und Ko-Kreation, in der die Schülerinnen und Schüler selbstgesteuert an komplexen Aufgaben die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse vertiefen und anwenden. Sie arbeiten in dieser Phase intensiv zusammen. Ziel dieser Phase ist die Entwicklung von tiefgreifendem Fachwissen und Handlungskompetenzen.

 

„Für das Können gibt es nur einen Beweis: Das Tun.“

Marie von Ebner-Eschenbach

 

 

In der dritten Phase, authentische Leistung, zeigen die Schülerinnen und Schüler anhand authentischer Arbeitsergebnisse, die sie öffentlich umsetzen oder darbieten, ihren Lernerfolg und reflektieren ihre Lernentwicklung. Dieses Modell basiert auf der Annahme, dass tiefes Lernen nur möglich ist, wenn Schüler in der Lage sind, Wissen zu erwerben, zu verarbeiten und anzuwenden. Um dies zu erreichen, müssen sie in der Lage sein, kognitive, metakognitive und sozial-emotionale Fähigkeiten zu entwickeln und einzusetzen.

 

Die drei Phasen des Modells sind auch hier in der Grafik übersichtlich zusammengestellt:

 

 

„Wenn wir Lernende heute so unterrichten, wie wir gestern unterrichtet wurden, nehmen wir ihnen
ihr Morgen.“

John Dewey